Pressemitteilung Erneute Zunahme der Beschwerden beim Ombudsdienst für Energie

Publication date: 
06/01/2020 - 14:45

P R E S S E M I T T E I L U N G

Erneute Zunahme der Beschwerden beim Ombudsdienst für Energie

Im Jahr 2019 gingen beim Ombudsdienst für Energie insgesamt 7.055 Beschwerden ein (5 % mehr als 2018 und 22 % mehr als 2017), davon waren 64,15 % niederländischsprachig, 35,83 % französischsprachig und 0,02 % deutschsprachig.

Nach Angaben des Ombudsdienstes für Energie ist dieser stetige Anstieg der Beschwerden zurückzuführen auf:

  • die Verkaufspraktiken der Energieversorger (56 % Steigerung) und ungewollte Lieferantenwechsel (50 % Steigerung), die die Folge fragwürdiger Verkaufspraktiken sein können;
  • die Transparenz (des Anstiegs) der Energiepreise (21 % Steigerung) und die damit verbundenen Zahlungsprobleme (Anstieg um fast 25 %).

Die im Jahr 2019 aufgetretenen Beschwerden betrafen hauptsächlich Streitigkeiten über:

  • Die Verkaufs- und Geschäftspraktiken der Energieversorger (20,5 %);
  • Messprobleme, wie die Verarbeitung und Korrektur von Messdaten, insbesondere bei den jährlichen Ablesungen, bei defekten Zählern, Umzügen oder unbewohnten Gebäuden usw. (16 %);
  • Die Preistransparenz oder die Klarheit (der Erhöhung) der angewandten Preise und Tarife (12,8 %);
  • Zahlungsprobleme in Zusammenhang mit der Bezahlung von Energierechnungen, wie z.B. Rückzahlungspläne, (fehlende) Rückerstattungen, Verwaltungsgebühren, Zahlungen per Einzugsermächtigung, Garantiesysteme, (drohende) Kündigung von Energieverträgen oder Absperrung bei Nichtzahlung (12,5 %);
  • Abrechnungsprobleme, wie die (späte) Erstellung und Lesbarkeit von Energierechnungen (12,4 %);
  • Probleme im Falle eines Anbieterwechsels, wie ungewollte Wechsel oder die Berechnung von Festkosten für ein ganzes Lieferjahr bei vorzeitiger Beendigung des Energievertrags (8,9 %).

Die übrigen eingegangenen Beschwerden betrafen die Qualität der Dienstleistung (3,8 %) und Fragen der regionalen Zuständigkeit (12,4 %), wie z.B. den Anschluss an das Verteilernetz und die Abschaltung davon, Stromausfälle, Ökostrom, gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen und die Tarife des Verteilernetzes.

Die Entwicklung der Art der Beschwerden von 2014 bis 2019 ist im Folgenden dargestellt.

Der Ombudsdienst besteht seit nunmehr zehn Jahren. Auf der Grundlage der Beschwerdedaten und der Beobachtungen aus der Mediation haben wir einige Empfehlungen für die politisch Verantwortlichen auf föderaler Ebene entwickelt. Mit diesen politischen Empfehlungen versuchen wir, das Vertrauen in den Energiemarkt zu verbessern, indem wir eine Reihe von Maßnahmen vorschlagen, die (soziale) Preise und Tarife, die Einziehung und Eintreibung von Energierechnungen und

-schulden, die Geschäftspraktiken der Versorger und schließlich einige Vorschläge zur Stärkung der Funktionsweise des Ombudsdienstes betreffen.

Konsultieren Sie unser Memorandum auf: https://www.mediateurenergie.be/fr/publications/avis-19013-du-31-decembre-2019-memorandum.

Weitere Einzelheiten zu den Streitigkeiten und Empfehlungen pro Energieunternehmen werden im Jahresbericht des Ombudsdienstes für Energie aufgeführt, der dem föderalen Energieminister und dem Parlament spätestens am 1. Mai 2020 vorgelegt wird.

Zur Information

Der Ombudsdienst für Energie ist eine föderale und autonome Dienststelle mit Rechtspersönlichkeit, die für die Verteilung von Anfragen und Beschwerden bezüglich des Funktionierens des Elektrizitäts- und Erdgasmarkts sowie die Bearbeitung aller Streitigkeiten zwischen einem Endkunden und einem Elektrizitäts- und Erdgasunternehmen zuständig ist.

Beschwerden müssen schriftlich beim Ombudsdienst für Energie eingereicht werden:

  • Schriftlich an: Ombudsdienst für Energie, boulevard du Roi Albert II 8 Postfach 6, 1000 Brüssel
  • Per Fax: 02 211 10 69
  • Über das elektronische Beschwerdeformular unter: www.mediateurenergie.be

Weitere Informationen erteilt:

Eric HOUTMAN

Niederländischsprachiger Ombudsmann für Energie

Eric.houtman@ombudsmanenergie.be

02 211 10 61